Krawatte binden: Der einfache Knoten

Der einfache Knoten (auch normaler Knoten und "Four-in-Hand" genannt) ist der beliebteste und der bei weitem meistbenutzte Krawattenknoten.
Die Gründe liegen auf der Hand: er ist leicht zu erlernen, lässt sich schnell binden (und wieder lösen) und eignet sich gut für die meisten Arten von Krawatten und Hemdkragen. Er ist schmal und diskret und daher für (fast) alle Anlässe geeignet. Ein charakteristisches Merkmal des einfachen Krawattenknotens ist seine leicht asymmetrische Form.

Die unten gezeigten Abbildungen sind spiegelbildlich - jeder Schritt erscheint so, wie Sie ihn sehen würden, wenn Sie die Krawatte tragen und dabei in einen Spiegel schauen würden. Sie können die Anleitung also quasi als Spiegel benutzen.


Anleitung: Einfachen Krawattenknoten binden


Krawatte binden: Der einfache Knoten, Schritt 1 (Ausgangsposition) Schritt 1 (Ausgangsposition):
Den Hemdkragen nach oben drehen und den obersten Knopf zuknöpfen. Die Krawatte so um den Hals legen, dass das breite Ende auf der rechten Seite liegt. Das breite Ende der Krawatte sollte dabei etwa 20-30 Zentimeter tiefer hängen als das schmale Ende (abhängig von Ihrer Körpergrösse, der Länge der Krawatte und dem Stil, in dem Sie die Krawatte tragen möchten). Von beiden Enden der Krawatte ist die Vorderseite zu sehen (Naht und Etikett sind nicht sichtbar).




Krawatte binden: Der einfache Knoten, Schritt 2 Schritt 2:
Im Knotenbereich knapp unterhalb des Hemdkragens das breite Ende der Krawatte mit der rechten Hand und das schmale Ende mit der linken Hand halten. Dann das breite Ende von rechts nach links über das schmale Ende legen (überkreuzen).




Krawatte binden: Der einfache Knoten, Bild 3 Schritt 3:
Die Stelle, wo sich beide Enden kreuzen, mit einer Hand festhalten und etwas anheben. Dann das breite Ende horizontal von links nach rechts unter dem schmalen Ende hindurchführen und auf die andere Seite ziehen.




Krawatte binden: Der einfache Knoten, Bild 4 Schritt 4:
Das breite Ende im Bereich des entstehenden Knotens wieder horizontal von rechts nach links über das schmale Ende legen.




Krawatte binden: Der einfache Knoten, Bild 5 Schritt 5:
Jetzt das breite Ende von unten links in die Schleife um den Hals einführen und vor dem Gesicht nach oben ziehen.




Krawatte binden: Der einfache Knoten, Bild 6 Schritt 6:
Dann das breite Ende nach unten durch die entstandene horizontale Schlaufe durchziehen (zwischen der obersten und der darunter liegenden Lage des Krawattenknotens) und den Knoten festziehen.




Krawatte binden: Der einfache Knoten, Bild 7 Schritt 7:
Abschluss: Den Knoten korrekt positionieren, indem Sie das schmale Ende mit der einen Hand festhalten und den Knoten mit der anderen Hand nach oben schieben, bis er gut am Kragen sitzt. Ggf. Hemdkragen zuknöpfen. Ob Sie das schmale Ende der Krawatte auf feine englische Art durch das Etikett schieben oder lieber auf italienische Art elegant-lässig baumeln lassen, ist Geschmackssache und bleibt Ihnen überlassen.



Das war's - fertig!
Wenn die Proportionen nicht stimmen (das breite Ende z. B. zu lang ist und zu weit nach unten hängt, oder zu kurz und zu weit oben endet), einfach den Knoten wieder aufmachen, wieder um den Hals legen und den Schlips noch mal neu binden. Je weiter das breite Ende am Anfang des Bindens nach unten hängt, desto weiter unten ist es im fertigen Knoten. Mit etwas Übung finden Sie die genaue Anfangsposition schnell heraus, so dass es in Zukunft immer beim ersten Mal klappen sollte!


Ursprung der englischen Bezeichnung "Four-in-hand":
Der einfache Knoten ist der erste "moderne" Krawattenknoten und wird im Englischen oft "four-in-hand " ("Vier in der Hand") genannt. Er ist Mitte des 19. Jahrhunderts in England entstanden. Der Ursprung des Namens ist nicht eindeutig geklärt: Der Ausdruck "four-in-hand" bezeichnete ursprünglich eine Kutsche mit vier Pferden und einem Kutscher, und der Four-in-Hand-Krawattenknoten ähnelt den zusammen­geknoteten Zügeln eines Vierspänners. Später wurde es der Name eines Herrenclubs in London, und es ist wahrscheinlich, dass die Mitglieder des Clubs begannen, Krawatten so zu tragen, wie es heute noch üblich ist, und sie auf diese Art modern machten.